Das Verfahren

Anlieferung des kontaminieten Materials
Reinigen, Abtrennen, Wiederverwenden
Das Verfahrensprinzip unserer Bodenwaschanlage besteht darin, die im Boden enthaltenen Schadstoffe in einem kleinen Massenanteil anzureichern, der dann abgetrennt wird.
Dies versetzt uns in die Lage, durchschnittlich über 90% des kontaminierten Bodens so zu reinigen, dass eine Wiederverwendung möglich wird.
Das abgetrennte Schadstoffkonzentrat wird entweder biologisch bzw. thermisch weiterbehandelt oder auf geeigneten Deponien entsorgt.
Trockenmechanische Abtrennung grober Störstoffe
In der ersten Behandlungsstufe, der trockenmechanischen Aufbereitung, werden grobe Störstoffe, die in Bauabfällen und ausgehobenem Erdreich üblicherweise vorkommen, abgetrennt.
Dazu erfolgt eine Trockenklassierung bei 100mm auf einem Trommelsieb. Grobe Bauschuttanteile werden in einem Backenbrecher zerkleinert. Das aufbereitete Material wird dann zum Nassaufschluss in die Waschtrommel gefördert.

Trockenmechanische Aufbereitung

Zugabe von Prozesswasser in der Waschtrommel
Nassmechanische Aufbereitung nach der Grobtrennung
In der Waschtrommel erfolgt die Zugabe von Prozesswasser. Durch die Trommeldrehung und eingebaute Mischelemente wird die Wasser-Feststoff-Suspension intensiv durchmischt.
Miteinander verbackene und verklebte Bodenpartikel wie Lehmklumpen lösen sich auf.
Dort eingebundene, gröbere Leichtstoffpartikel wie Holz, Kohle oder Teer werden aufgeschlossen.
Das Wasser-Feststoff-Verhältnis wird so eingestellt, dass ein optimaler mechanischer Energieeintrag durch Reibung der Bodenpartikel aneinander entsteht.
Das Resultat: eine intensive Reinigung der Partikeloberflächen.
Trennung nach der Korngröße
Der Massenstrom wird mittels Vibrationssieb in eine Sand- und Kiesfraktion geteilt. Die vom Bodenkorn abgelösten Kontaminanten werden im Feinkornanteil < 15µm angereichert. Diese Fraktion wird mit mehrstufig geschalteten Hydrozyklonen abgetrennt.
In der zur Wiederverwendung bestimmten Fraktion > 15 µm verbleiben nach dem Klassieren Schadstoffpartikel von gleicher Größe wie die mineralischen Bodenkörner. Deshalb sind hier zusätzliche Sortierprozesse notwendig.
Grobsieb mit Setzmaschine

Trennung nach Oberflächeneigenschaften in der Flotationsanlage
Trennung nach der Dichte und nach Oberflächeneigenschaften
Die Schadstoffpartikel mit gleicher Größe (Kohle, Teer, Holz und andere leichte Stoffe) werden durch Dichtetrennverfahren aussortiert. Dieses erfolgt für die Kiesfraktion in einer Setzmaschine und für die Sandfraktion in Aufstromsortierern.
Bei geringen Dichteunterschieden und in der Feinfraktion < 150 µm ist der Wirkungsgrad der Dichtetrennverfahren begrenzt.
Es werden deshalb außerdem Flotationsverfahren eingesetzt, die nicht nach der Dichte, sondern nach unterschiedlichen Oberflächeneigenschaften trennen. Stark mit Teer belastete Materialien können häufig nur durch den Einsatz der Flotationsanlagen mit ausreichendem Erfolg gereinigt werden.
Entwässerung
Der abgetrennte Feinkornanteil wird in einem Lamellenklärer sedimentiert, eingedickt und anschließend in Kammerfilterpressen entwässert.
Die gereinigte Sand- und Kiesfraktion wird auf Entwässerungssieben mit Frischwasser nachgespült und über Förderbänder in Lagerboxen gefördert.
Prozesswasser- und Prozessluftreinigung
Um eine Verlagerung oder Verschleppung von Schadstoffen über den Wasser- und Luftweg zu verhindern, ist die GBAV-Bodenwaschanlage mit Prozesswasser- und Abluftaufbereitungsstufen ausgerüstet.
Entwässerung und Austrag gereinigte Sandfraktion
Sämtliche im Prozesswasser enthaltenen, festen Bestandteile werden abgetrennt.
Prozesswasseraufbereitung
Hier ist vor allem die Sedimentationsstufe entscheidend. Ein ausreichend dimensionierter Lamellenklärer mit einem Fassungsvermögen von 400m³ stellt sicher, dass sämtliche im Prozesswasser enthaltenen, festen Bestandteile abgetrennt werden.
Der Überlauf des Lamellenklärers ist dann nur noch mit den im Prozesswasser gelösten Schadstoffen belastet. Durch die Adsorption an Aktivkohle in der Flüssigphase werden die gelösten, insbesondere organischen Inhaltsstoffe aus dem Prozesswasser entfernt. Gelöste Schwermetall- oder Cyanidverbindungen werden durch Fällung, Flockung und Sedimentation abgeschieden.
Die Abluftreinigung
Die Behandlungsstufen der Bodenwaschanlage und der Prozesswasseraufbereitung sind gekapselt.
Zusätzlich werden die einzelnen Maschinen abgesaugt, um den Austritt von mit leichtflüchtigen Schadstoffen belastetet Luft in die Umgebung zu unterbinden. Die abgesaugten Luftströme werden in einer Aktivkohlestufe gereinigt. Der Teilstrom aus dem Bereich der trockenen Aufbereitung wird vorher in einem Gewebefilter entstaubt.
Insgesamt wird etwa 30.000m³/h schadstoffhaltige Abluft abgesaugt. Die Einhaltung der vorgeschriebenen Grenzwerte wird durch ein FID-Messgerät kontinuierlich überwacht. Die Abluft wird über einen Abluftkamin abgegeben. Die Maßnahmen stellen sicher, dass in der gereinigten Abluft die Grenzwerte nach den neuesten Richtlinien der TA Luft unterschritten werden.

Die abgesaugten Luftströme werden in einer Aktivkohlestufe gereinigt.
Verfahrensschema der GBAV-Bodenwaschanlage
Verfahrensschema
Die besondere Effizienz unseres Bodenwaschverfahrens ergibt sich aus der Kombination eines breiten Spektrums von aufbereitungstechnischen Prozessen.
Seit Inbetriebnahme wurden in der Bodenwaschanlage 3,5 Mio t mineralische Abfälle und 1,1 Mio t Straßenkehricht behandelt.

GBAV
Gesellschaft für Boden-
und Abfallverwertung mbH
Gradestraße 83
12347 Berlin
Telefon +49 (30) 3000 7730
Telefax +49 (30) 3000 7733
Email: info(at)gbav.de
FAKTEN
Gründung | 6. März 1997 |
Geschäftsführung | Dr. Volker Asemann |
Mitarbeiter | 28 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter |
Zertifizierung | Entsorgungsfachbetrieb seit 1997 |